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12. Februar 2019 - Suppenküche

Heute Morgen sind wir extra ein bisschen früher in die Suppenküche gefahren, weil Robert noch filmen wollte, wie das Essen vorbereitet wird. Dazu sind wir letzte Woche nicht gekommen, weil wir in der Zeit das Interview mit dem Projektleiter Mr. Aheer gedreht haben. In der Suppenküche angekommen wurden wir mit offenen Armen empfangen und ich direkt zum Mithelfen (Schälen und Schnippeln) eingeteilt, weil die Köchin Shamita sich leider krank gemeldet hatte. Jeder verfügbare Helfer wurde angerufen und gebeten, früher als gewöhnlich in die Küche zu kommen, um zu helfen. Wie das funktionieren soll, wenn Shamita mal nicht mehr da ist, weiss ich nicht. Mr. Aheer vertraut bei der Nachfolgeplanung stark auf Gott, was ich gar nicht in Frage stellen möchte. Aber es wäre beruhigender zu wissen, dass es jemanden gibt, der bereits eingearbeitet wird und bereit ist alles zu übernehmen, falls er oder jemand vom Team ausfällt.

Auf der anderen Seite ist es aber schön zu sehen, dass sie proaktiv die Menschen ansprechen, die Essen holen, ob sie nicht etwas länger bleiben können und für eine extra Portion Essen noch sauber machen oder aufräumen. Das scheint mittlerweile gut zu funktionieren, und es sind immer andere Personen, die noch länger bleiben.

Das Essen war rechtzeitig fertig dank aller Helfer. Und während es vor sich hinköchelte, wurden von einer Plantage Obst- und Zitrusbäume gebracht. Mr. Aheer hatte arrangiert, dass für jeden regelmässigen Helfer ein Bäumchen im Garten gepflanzt werden konnte. Wie auch schon bei den 5 Bäumen, die unsere Siyabonga Delegation letztes Jahr pflanzen durfte, wurde das Einsetzen eines jeden Baumes zelebriert und es wurden viele Fotos gemacht. Für Siyabonga durfte ich einen Granatapfelbaum am Ende des Gartens einpflanzen, der hoffentlich in 3 Jahren die ersten Früchte trägt.

Die Tage vergehen im Moment wie im Flug. Nachdem wir aus der Suppenküche zurück waren, haben sich Robert und ich besprochen, welche Aufnahmen und Interviews wir in den kommenden Tagen noch brauchen. Und dann war es auch schon wieder Zeit für Abendessen zusammen mit den Kindern. Da wir unter anderem eines der älteren Mädchen porträtieren und gestern nicht gefilmt haben, waren wir heute Abend nochmal bei den älteren Mädchen. Diesmal mit Kamera, um rund um das Essen und auch die Aktivitäten im Anschluss zu filmen.

Auch heute Abend wurde wieder pünktlich 18.30 Uhr der Strom abgestellt und das Kinderheim in Dunkelheit getaucht. Ich dachte ja, ich habe meine Taschenlampe für das Township Projekt Walk In The Light dabei. Aber dort hielten diesmal die Batterien, die aus den Solarpannels geladen werden erstaunlich gut und lange durch, so dass wir auch an trüben Tagen abends noch Strom hatten. Stattdessen brauche ich meine Taschenlampe nun jeden Abend im Kinderheim, weil es hier keine Generatoren gibt. Und das Abstellen des Stroms geht wohl noch ein paar Tage oder auch Wochen jeden Abends so weiter. Da einzig Gute ist, dass es in einer App und online angekündigt wird. So dass die Kinder ihren Tagesablauf leicht umstellen und die Hausaufgaben nicht nach, sondern vor dem Abendessen erledigen.

Ohne Strom geht hier die Wasserpumpe nicht mehr, so dass auch Zähneputzen und Waschen eine kleine Herausforderung wird und so kurz gehalten werden muss, dass man noch das restliche Wasser in der Leitung nutzen kann.