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16.-18. Februar 2019 - Krüger Nationalpark

Dieses Wochenende wurden zwei kirchliche Kinderheime in Kwa Zulu Natal (wozu auch Greytown und Pietermaritzburg gehören) in einer Nacht-und-Nebel-Aktien geschlossen. Angeblich wegen Missbrauch, aber Details sind offenbar auch Pieter nicht bekannt, Anklagen wurden noch keine erhoben und Verhaftungen gab es auch noch keine. Die ca. 200 Kinder in den Heimen wurden auf andere Heime in der Region verteilt, auch Pieter’s Kinderheim hat 7 Kinder zugeteilt bekommen, womit das Kinderheim nun voll belegt ist. Die meisten von den zugeteilten Kindern sind weiss, was an sich kein grosses Problem sein sollte, obwohl es im Kinderheim Greytown schon seit vielen Jahren keine weissen Kinder mehr gibt, sondern überwiegend afrikanische, ein paar farbige und ein paar indische. Problematisch wird es aber, wenn die zugeteilten Kinder langfristig in Greytown bleiben und dort auch zu Schule gehen sollten. Nicht nur, dass die staatlichen Schulen in Greytown gut gefüllt sind und wahrscheinlich keine zusätzlichen Kinder mehr aufnehmen können; in den ersten Klassen wird lediglich auf Zulu unterrichtet, was die neuen Kinder laut Pieter wahrscheinlich nicht gut genug sprechen können. Kann man nur hoffen, dass sich die Situation bald klärt und die Kinder vielleicht sogar in ihre gewohnte Umgebung zurück können.

Obwohl die Kinder in Greytown am Abend des 15. Februar eingezogen sind, haben Robert und ich sie nicht mehr kennengelernt. Für uns ging es am Morgen des 16. Februar nach Durban zum Flughafen, um in den Norden zum Krüger Nationalpark zu fliegen. Einen kurzen Abstecher in die Innenstadt von Durban mussten wir allerdings noch machen, da wir Coach vom Kinderheim mitgenommen haben. Er wird am Wochenende zum ersten Mal Vater und wollte natürlich bei der Geburt dabei sein.

Im Unterschied zum Nambiti Park ist Krüger einfach nur riesig mit wenigen Strassen, auf denen Besucher fahren dürfen. Die Distanzen kann man da leicht unterschätzen und im Nachhinein würde ich unsere zwei Unterkünfte im Park wahrscheinlich auch anders wählen. Zumindest, wenn man morgens und abends eine geführte Tour machen möchte. Die beiden Unterkünfte, die wir hatten (im Süden und in der Mitte des Parks) lagen schon 150km auseinander, wenn man dann noch die maximal erlaubte Höchstgeschwindigkeit berücksichtigt und auch noch Stopps machen möchte, wenn man Tiere sieht, bleibt nicht mehr viel Zeit zum entspannten fahren.

Unsere morgendliche Tour vom ersten Camp aus war zwar, was die Tiere angeht, sehr schön (Büffel, Nashorn, ein Löwe in der Entfernung, und noch viele andere), aber der Ranger war wirklich nicht gut. Teilweise hatte ich das Gefühl, er macht sich eher über die Tiere lustig, um die Touristen zu belustigen, als dass er wirklich informiert hätte und sein Wissen teilt. Da war die abendliche Tour vom zweiten Camp aus schon wesentlich besser, informativ und respektvoll den Touristen und Tieren gegenüber. Eine Gruppe Elefanten hat sich vor uns aufgestellt, als würden sie für ihr Familienalbum posieren, ein wirklich schöner Moment.

Auf der Fahrt zurück zum Flughafen hatte ich eine kleine Schrecksekunde, als plötzlich aus dem dichten und hohen Gras eine Lösen auf die Strasse lief. Ganz gemächlich, so dass wir noch gut abbremsen konnten, aber wir haben sie vorher gar nicht gesehen. Dann lief sie so lange vor uns her, bis uns ein Auto entgegen kam und sie auf der anderen Seite im Gras verschwand. Das entschädigt zumindest ein bisschen dafür, dass wir leider keinen Leoparden gesehen haben.

Wieder zurück in Durban ging es mit dem Auto ins den Südwestlichen Teil von Pietermaritzburg (auf der gegenüberliegenden Seite von Walk In The Light). Dort waren wir ja noch mit einem ehemaligen Bewohner des Kinderheims verabredet, um ihn zu seiner Zeit im Heim zu interviewen. Nun sind auch alle Filmbeiträge zu diesem Projekt im Kasten (bzw. auf der SD Karte) und der Fokus unserer letzten Tage liegt voll auf dem Township Projekt.