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6. Februar 2019 - Kinderheim

Jeder Tag im Kinderheim beginnt für die Angestellten mit gemeinsamen Gesang und einem Gebet. Auch 100 Jahre nach der Gründung des Kinderheims durch die Kirche spielt der christliche Glauben immer noch eine zentrale Rolle. Und auch wenn ich nicht so gläubig bin, finde ich es schön, dass sie mit einem Lied in den Tag starten.

Unser erstes Interview heute hatten wir mit Futi, einer der Sozialarbeiterinnen. Die Schicksale der Kinder, mit denen sie tagtäglich spricht, sind teilweise wirklich schlimm. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich langfristig die Kraft hätte, so einen Job zu machen. Viele der Kinder wurden von angehörigen misshandelt oder vernachlässigt. Was sie durchgemacht haben, bevor sie ins Kinderheim gekommen sind, ist teilweise wirklich unfassbar. Um s wichtiger ist es, dass es Menschen wie Futil gibt, die sich die Zeit nehmen, um zuzuhören und so gut we möglich zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten.

Im Anschluss ging es kurz zur Krankenstation. Da die verantwortliche Krankenschwester Ende letzten Jahres pensioniert wurde, gibt es nun jemand neues. Sowohl für die Krankenstation als auch bei den Sozialarbeitern wurde in den letzten Monaten ein Mann eingestellt. Somit haben vor allem die Jungs nun zusätzliche Ansprechpartner, ausser Coach, wenn sie nicht mit einer Frau reden wollen. Durchaus eine positive Entwicklung, wie ich finde und ich hoffe, dass diese beiden neunen Mitarbeiter möglichst lange im Kinderheim bleiben. Die meisten Mitarbeitenden sind schon seit vielen Jahren dabei, was vor allem auch den Kindern hilft, um Vertrauen aufzubauen und sich zu öffnen.

Auch der Director Pieter musste heute seine Kamerascheu ablegen und ein Interview mit uns führen. Auch wenn es für ihn nicht so einfach ist, die Kamera zu ignorieren bzw. zu vergessen, hat er sich wacker geschlagen und einige interessante Informationen gegeben. Relativ viel Zeit verbrachten wir heute mit dem Coach bzw. Im Computer- und Lernzimmer. Coach gibt dort Einführungen in den Umgang mit Internet und PCs und macht Hausaufgabenbetreuung für die kleinen Kinder. Ich freue mich sehr, dass die 10 PCs, die Labdoo gespendet hat, wohlbehalten im Kinderheim angekommen sind. Noch schöner finde ich es, dass sie auch noch rege genutzt werden. Jeder einzelne Platz war belegt, als wir nach Schulschluss dort waren und ein paar mussten deswegen sogar ihre Recherchen auf später verschieben. Alle PCs funktionieren einwandfrei und die Arbeitsplätze wirken viel aufgeräumter als noch vor einem Jahr, wo viele kaputte und daher ungenutzte PCs auf den Tischen standen. Coach nutzt den Raum auch, um die ganz kleinen Kinder zu unterrichten, das Alphabet oder zählen beizubringen. Bei den Kids kommt er sehr gut an und er geht wirklich toll mit allen Kindern um.

Nächste Woche werden wir gezielt mit einer der Hausmütter und ein oder zwei Kindern sprechen, um auch ihre Erfahrungen in den Film einbauen zu können.

Im Moment muss jedes Haus eine Sicherheitsüberprüfung durchlaufen, in denen die Kinder über das korrekte verhalten im Brandfall aufgeklärt werden. Heute war das Haue mit den kleinen Mädchen an der Reihe und alle hörten nicht nur aufmerksam zu, sondern beantworteten auch mit viel Eifer die Fragen der Brandschutzbeauftragten. Und da sie das Haus im Affenzahn verlassen können - zwar mit viel Lärm, aber immerhin sehr schnell - muss man sich um ihr Wohlergehen im Brandfall keine Sorgen machen. :o)